Und im Urlaub? Kann man sich die private Klimabilanz schnell verderben. Ein Flug nach Thailand plus ein Kurztrip nach Barcelona macht fast 6 Tonnen CO2. 50 Prozent der durchschnittlichen CO2-Jahres-Bilanz eines Deutschen kommen dann innerhalb weniger Stunden auf den eigenen CO2-Saldo obendrauf. Alle Einspareffekte eines vorbildlichen ökologischen Lebenswandels verpuffen im Flug – das klimaverträgliche Jahresbudget von 2,3 Tonnen CO2 im Jahr rückt in weite Ferne.
Eine klimafreundliche Alternative sind Fahrradtouren. Unsere Familie hat inzwischen zwei mehrwöchige Radtouren entlang von Flüssen gemacht: Auf den Donauradweg von Donaueschingen bis nach Passau (Diashow Donauradweg), und von Saarbrücken aus entlang der Saar und der Mosel bis nach Cochem.
Mit unserem Auto hätten wir auf diese Fahrten über eine Viertel Tonne mehr Kohlendioxid erzeugt. Aber daran haben wir unterwegs keine Minute gedacht. Weil wir das Auto nicht vermisst haben. Im Radeltempo lernt man die Regionen ganz anders kennen, entdeckt Interessantes abseits der großen Straßen, durchfährt manchmal sogar Täler, die für Autos gesperrt sind – eine besonders beeindruckende Naturerfahrung. Die Erkenntnis, dass man problemlos mehrere Wochen mit den wenigen Dingen bestreiten kann, die in ein paar Packtaschen Platz haben, hat etwas Entlastendes. Und mit jeder Etappe wächst der Stolz darauf, was man schon aus eigener Kraft bewältigt hat. Auch nicht ganz unwichtig: Angesichts der auf der Strecke verbrannten Kalorien lassen sich die landestypischen Speisen und Getränke ohne große Gewissensbisse genießen.